Männer* als Opfer von Partnerschaftsgewalt

Laut den offiziellen Zahlen des Bundeskriminalamts zur Gewalt in Partnerschaften gab es 2017 rund 140.000 Opfer von versuchten und vollendeten Delikten der Partnerschaftsgewalt. Rund 82 % der Opfer sind Frauen* und 18 % Männer*. Frauen* sind nach wie vor von Partnerschaftsgewalt am stärksten betroffen. Dennoch: Auch Männer* sind eine relevante Betroffenengruppe. Männliche Verletzbarkeit und Hilfsbedürftigkeit, insbesondere im Bereich der Partnerschaftsgewalt, ist gesellschaftlich immer noch tabuisiert und wenig anerkannt. Gewalt und Gewalterfahrungen werden bei Männern* oftmals selbstverständlich hingenommen und als Teil männlicher Identität erachtet, auch von den betroffenen Männern selbst. Beratungsstellen für männliche Opfer von Partnerschaftsgewalt gibt es nur wenige und diese sind chronisch unterfinanziert. Nicht alle Beratungsstellen in der Opferhilfe haben eine männerspezifische Perspektive. Schutzwohnungen für Männer lassen sich an wenigen Händen abzählen. Das Bundesforum Männer fordert daher auf bundes-, landes- und kommunaler Ebene qualifizierte und niedrigschwellige Hilfestrukturen für betroffene Männer*, die gender-und männlichkeitsreflektiert arbeiten.
https://bundesforum-maenner.de/2018/11/maenner-als-opfer-von-partnerschaftsgewalt/